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Erweiterung und Sanierung BORG Hegelgasse 12

 ORT: HEGELGASSE 12, 1010 WIEN / BAUHERR: BIG / PLANUNG: ERNST M. KOPPER / PROJEKTLEITUNG: CHRISTOPH PRAMMER / MITARBEIT: JOHANNA KOPPER, CHRISTINA SIMMEL, PETER HUFNAGL  / PLANUNGSBEGINN: JULI 2010 / FERTIGSTELLUNG: SEPT. 2013 / FOTOS: PEZ HEJDUK

Als erstes Wiener Schulgebäude im strengen Historismus der Hochgründerzeit wurde das Haus nach Plänen des bedeutenden Architekten Heinrich Freiherr von Ferstel in den Jahren 1868 bis 1870 errichtet – etwa gleichzeitig mit dem Museum für Kunst und Industrie, dem heutigen MAK.   

Der untergebrachte Schultyp wechselte mehrfach im Laufe der Zeit, seit Beginn der 1960er Jahre löste das bis heute untergebrachte Bundesoberstufenrealgymnasium die legendäre Lehrerbildungsanstalt ab. Ein, für eine Schule doch ziemlich wichtiger Raum fehlte seit jeher schmerzlich – ein Turnsaal.

Im Zusammenhang mit den erforderlichen Massnahmen für die Sicherheit (Brandschutz udgl) wurde in einer Machbarkeitsstudie dargestellt, dass einerseits die Sicherheits- und Behindertenmassnahmen zu realisieren sind und anderseits, dass bei dieser Gelegenheit der Einbau eines Turnsaals möglich wäre, der allerdings nicht die Normgrösse erreichen würde.

 

Dennoch ist es gelungen in die baulichen Gegebenheiten eines beengten windschiefen Hofes auf Kellerniveau einen gut nutzbaren Turnsaal mit sehr guter natürlicher Belichtung und Belüftung über eine Oberlichtverglasung zu errichten. Die natürliche Belüftung ist so konzipiert, dass der neue und der alte Turnsaal mit Fensteröffnungen zu einem Querbelüftungssystem verbunden sind, wobei der jeweilige Aussenbezug atmosphärisch sehr positiv wirksam ist.

Eine Besonderheit in dem mit Sperrholz verkleideten Wänden ist die Ausbildung einer Kletterwand, die extern finanziert wurde.

Als Konsequenz des Turnsaalbaus musste das gesamte Kellergeschoss mit Lüftungsanlage, Kanalsystem, Garderoben, WC’s, Waschräumen und Lehrerzimmern umgebaut werden.

  

Im Sinne der notwendigen Sicherheitsmassnahmen wurden die Stiegenhäuser generell zu eigenen Brandabschnitten ausgebildet und mit Brandschutzgläsern verglast.

Um die erforderliche Barrierefreiheit so weit als möglich herzustellen wurde ein Aufzug eingebaut, der gerade in das Auge eines Stiegenhauses gepasst hat. Die Durchlässigkeit wurde durch Rampenanlagen hergestellt.

Um vom Strassenniveau aufs Erdgeschossniveau zu kommen musste eeeein Treppenlift eingebaut werden, da seitens der Behörden aussen angestellte Rampenanlagen nicht bewilligungsfähig sind.

Die Systematik der WC-Anlagen wurde so bearbeitet, dass in jedem Geschoss ein Behinderten-WC zur Verfügung steht.

Das denkmalpflegerisch bedeutsame Bauwerk hat sich durch die Einbauten weiterentwickelt und es konnten trotz eines limitierten Budgets die wichtigsten Gestaltungsfragen adäquat gelöst werden.